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Ein neues Leben für Lucia
Lucia ist am Wochenende 27/28 Januar 2007 in Deutschland angekommen und Ingeborg von Tiere in Not Gossersweiler e.V. konnte sie endlich in die Arme schließen. Trotz ihrer Blindheit findet sich Lucia sehr gut zurecht , jeden Tag taut sie ein wenig mehr auf und lässt langsam die Vergangenheit hinter sich.
Was war geschehen:
Spanien mal wieder.
Mitte Januar bekamen wir mitten in der Nacht einen Notruf von Silvia, einer Tierschützerin in Spanien. Eine kleine Hündin, vermutlich ein Pekingesen-Mix, wurde in die Perrera Badojoz eingeliefert und ihr Anblick war wirklich grauenhaft (bitte nur öffnen wenn Sie starke Nerven haben). Die Hündin wurde sofort zum Tierarzt gebracht um sie einschläfern zu lassen. Doch der Tierarzt sagte, sie hätte eine Chance - nach der OP – ein gutes Leben zu führen. Auch blinde Hunde kommen im Leben gut zurecht.
Wir haben, nachdem wir die mitgeschickten Bilder gesehen hatten, nachgefragt WELCHE KRANKHEIT denn so etwas Schlimmes auslösen konnte. Die Antwort war: Es ist keine Krankheit gewesen. Menschen haben ihr die Augen aus den Höhlen gedrückt …
Nun wurden beide Augen entfernt. die OP hat 600,- Euro gekostet. Die Bilder von der Kleinen, nennen wir sie LUCIA, wollen wir hier nicht offen zeigen, so schrecklich sind sie, aber wir haben sie hier bei uns vorliegen, Seite 2 , um uns immer vor Augen zu halten zu was Menschen fähig sind.
Lucia hat die OP gut überstanden und muss nun lernen ohne Augenlicht zu leben.
Täglich fährt Mariangeles, ihre Pflegemama, mit Lucia zur Nachsorge zum Tierarzt. Eine der Wunden hat sich entzündet und muss behandelt werden. Aber sie lässt alles tapfer über sich ergehen und jeder Tag bringt eine kleine Verbesserung.
An dieser Stelle bedanken wir uns sehr herzlich im Namen von Lucia und den spanischen Tierschützern, bei Roger und Birgitt für die Spende der OP – Kosten.
Es gibt selten Menschen wie ihr – Danke
Für Lucia war diese OP lebensrettend und ich weis, dass Roger und Birgitt auch weiterhin Anteil nehmen am Schicksal dieser armen, kleinen Maus und ihr sicher mal einen Besuch abstatten werden, in ihrer neuen Heimat.
Wir haben uns verpflichtet, Lucia in Spanien zu übernehmen und ihr ein lebenslanges Gnadenbrot bei uns zu geben.
Mariangeles, ihre Pflegemama, war nur bereit sie persönlich zu übergeben. Wir zitieren hier einige Worte von ihr:
„ Gestern war ein sehr harter Tag für mich, Lucia, mein kleines Püppchen ist fort gegangen. Mit dem ganzen Schmerz meines Herzens, mit den Zweifeln die mir geblieben sind bis zum Schluss, aber ich schwör euch, sie abzugeben war ein Akt der Verantwortung für die Tiere, die nach ihr hier ankommen werden. Wenn sie geblieben wäre, hätte ich es jedes Mal schwerer gehabt einen anderen Hund zu mir zu nehmen, der es notwendig hat. Umso schneller sie in ihr neues Zuhause geht, umso besser für sie. Sich zweimal einzugewöhnen schien mir nicht gerecht für sie zu sein.
Ich habe bei der Übergabe ihren Adoptivpaten kennen gelernt, einen reifen und liebevollen Mann, der sie sofort kannte, sie streichelte und ihren Namen ganz sanft aussprechend – Lucia, Lucia, Lucia – ich denke er wird sie sehr lieben. Er brachte ihre Reisebox mit, darauf stand ihr Name , damit sie neben ihm in der Fahrerkabine fahren konnte.
Beim Abschied hat er mich ganz fest umarmt, er versprach mir, dass sie gut leben würde und er mir Infos schicken wird, er hat meine Tränen verstanden.
Jetzt eben weine ich wie ein Kind, der Raum Zuhause scheint leer ohne sie zu sein. Sie geht ohne ihre Augen von hier aber ich habe ihr tausend Küsschen und Streicheleinheiten gegeben und sie hat ein Stück meines Herzens bei sich.
Ich werde sie nie vergessen, ich erzähl es euch, weil ich sicher bin, dass ihr mich versteht."
Es ist alles gut gelaufen, Lucia ist am Wochenende bei uns zu Hause eingezogen. Wir hatten ein Körbchen gerichtet, sie wird alle Liebe und Zuwendung erhalten, die sie in Zukunft dringend brauchen wird.
Es ist eine Große Aufgabe für uns, die Wunden dieser kleinen Seele heilen zu lassen. Wir werden alles tun, damit sie ein Leben führen kann, das ihren Lebensumständen angepasst ist. Dazu braucht sie die Führung von Menschen, aber auch die ihrer Artgenossen. All das findet sie bei uns. Unsere Kleinen haben sich schon etwas mit ihr angefreundet und ihr den ersten Kauknochen gebracht.
Sie darf, wenn sie will, nachts bei uns im Bett kuscheln. Sie wird von uns mit Liebe und Behutsamkeit auf einen Weg gebracht, auf dem es unerheblich ist ob man sieht oder nicht, auf den Weg der Gefühle, des Trostes und des Vertrauens.
Den Weg aus dem Dunkeln ins Licht – ins Licht der Liebe !!!
Hier eine kleine Auswahl an Bildern über das Leben von Lucia
Lucia hat sich bei uns sehr wohl gefühlt, wie man das beim Ansehen der obigen Bilder erkennen kann. Sie ist trotz ihrer Blindheit mit den Örtlichkeiten und den anderen Tieren bei uns gut zurechtgekommen.
Leider mussten wir uns nach 1 1/2 Jahren von ihr verabschieden, sie hat einen Hirnschlag bekommen an dem sie verstorben ist. Wir hätten ihr gerne noch eineige Jahre gegönnt aber die kurze Zeit die sie bei uns war, hat sie uns auch sehr viel Liebe zurückgegeben.
Danke Lucia wir denken sehr gerne an dich zurück.