Hauptmenü
Tiergeschichten >>
Ein vorbildlicher Transport
Dieser Transport vom südlichsten Zipfel Spaniens, aus Conil, in der Nähe von Cadiz, wurde von Rita Terrana organisiert. Die zu transportierenden Tiere sowie die Plätze an die sie verteilt wurden hat Rita vorher festgelegt und den Weitertransport mit den beteiligten Personen abgesprochen.
Den Transport übernahm der ETN - Karshafen ( Europäischer Tier- und Naturschutz e.V.), bei dem ich als Beifahrer mitfahren durfte. Dies war ein legal durchgeführter Transport, das heisst er wurde mit allen erforderlichen Genehmigungen durchgeführt. Der fest angestellte Fahrer Jörg, von ETN, zeigte dabei wie routiniert solche Transporte durchgeführt werden, wenn man für Tiertransporte geeignete Fahrzeuge hat. Dieses Fahrzeug war voll klimatisiert und die Container für die Tiere jederzeit alle erreichbar ohne Umräumaktionen. So konnten die Tiere bei Bedarf jederzeit versorgt werden.
Hier folgt nun der Originalbericht von Rita Terrana
Ein vorbildlicher ETN-Transport vom südlichsten Zipfel Spaniens.
Die Deutsch/Norwegerin, Andrea Seiler, holt ihre Hunde im TH Wipperfürth am nächsten Tag ab
Diese Großaktion machte dem ETN - Karlshafen alle Ehre, auch im wahrsten Sinne des Wortes.
40 Notleidende Hunde aus halb Spanien, sogar aus dem südlichsten Teile, wurden in halb Europa verteilt. Alle kamen in sorgfältigst ausgesuchte Pflegestellen. Nur 4 mussten noch ein paar Stunden im gastfreundlichen TH Wipperfürth untergebracht werden. Die zwei Fahrer waren ganz einfach zu gut in ihrer Arbeit, sodass der Transport 12 Stunden früher als geplant in Deutschland ankam und die norwegische Pflegemama war noch im hohen Norden mit ihrem Auto unterwegs. Kurzfristig nahm Frau Ursula Weinhart die Organisation für diese Hunde in die Hand und großzügig erklärte sich daraufhin Ulla von Mitzkewitz vom TH Wipperfürth bereit, diese Hunde unterzubringen bis die Norwegerin sie abholt.
Noch bewundernswerter die Reaktion der Fahrer Jörg Haberfeld, vom ETN - Karlshafen und seinem Beifahrer Ralf Schöneberger, der sich spontan für die Transportbegleitung zur Verfügung gestellt hat. Sie waren sofort bereit, den Umweg über Wipperfürth zu machen. Dies trotz dieser langen Monsterfahrt von ca, 2700 km. Ein großes Danke für dieses Dream-Team. Sie haben immer Ruhe bewahrt und die Hunde waren ihnen am Wichtigsten!
Am Samstag um 14 Uhr haben wir die Nachricht erhalten, dass alle Hunde gesund angekommen sind und die Fahrer endlich ihr wohlverdientes Wochenende antreten können. Ein echtes Stück harter Einsatz! Absolut spitze Mitarbeiter.
Ein großes Danke an den ETN - Karlshafen und damit natürlich auch an die vielen Gönner und Helfer!!!
Angefangen hat es, dass ich über eine ehemalige Mitarbeiterin des ETN - Karlshafen, Martina Schiela, erfahren habe, dieser große Verein mache auch viele Einsätze im Auslandtierschutz. Mit Transporten, Kastrationsprogrammen etc. Flugpaten im Winter sind bei uns absolute Mangelware und die Perreras sind voll mit ausgedienten Galgos, die hier leider nur als Nutztiere gehalten werden. Sind sie nicht gut genug für die Hasenjagdrennen, werden sie entsorgt. Spanische Zeitungen schreiben von 25000 Galgos allein in Andalusien dieses Jahr, die auf irgendeine Art (z.T. absolut brutal) abgeschoben werden. Durch die immer stärker greifende Chip-Pflicht werden, zum Glück ?, immer mehr Galgos in den Perreras abgegeben. Die Recogida San Anton in Villamartin ist verpflichtet jeden Hund aufzunehmen. Dieses Jahr hat sich die Zahl der abgegebenen Galgos mehr als verdoppelt. Letztes Jahr habe ich eine Rundmail mit einem Hilfeaufruf im Internet gestartet unter dem Motto: Hilfe 52 Galgos sind in der Perrera von Villamartin! Es hat einen Stein ins rollen gebracht. San Anton hat sich, unter der Leitung des zuständigen Tierarztes Juan Bernal und seiner einfühlsamen und aufopfernden holländischen Helferin Saskia Rinia van Nauta, von einer Perrera in eine vorbildliche Auffangstation gewandelt, vor allem was die Galgos betrifft.
Sie werden heute bei Eintreffen registriert, gechipt, geimpft und getestet auf Mittelmehrkrankheiten und Staupe, bei vielen ausländischen, seriösen Organisationen zur Vermittlung ins Internet gestellt. Dieses Jahr wurde jedoch von allen Schreckensvorstellungen übertroffen.
Trotz relativ guten Vermittlungen, sitzen noch ungefähr 70 Galgos in dieser Auffangstation, die eigentlich eine geplante Kapazität von höchstens 130 Hunden hat. Von den Podencos, anderen Jagdhunden, Kleinhunden, den großen und kleinen Mischlingen, davon reden wir schon gar nicht. Viele Kleinhunde werden schon. seit Längerem von Pro Animales, ca. alle drei Monate, abgeholt, jeweils ca. 30-40. Das alles reicht jedoch noch nicht.
So sieht es wohl in ganz Spanien aus. Deshalb war dieser Transport für alle Beteiligten helfenden Menschen, wie auch für die Hunde, ein absoluter Glücksfall.
Noch einmal ein dickes Danke an Frau Olligschläger, die ganz schnell meine Anfrage an Frau Dr. Diane Reiser weitergeleitet hat. Und ein dickes Danke auch an sie, die sich auf das Abenteuer mit uns vertrauensvoll eingelassen hat.
So ganz langsam nahm die Sache Form an. Nun musste ich natürlich auch dafür Sorgen, dass das große Auto voll mit Wuffels wird. Hunde hatten wir ja genug, die schon so lange warten. Nur Pflegestellen mussten entsprechend auch genügend vorhanden sein. Die Suche hat schon etwas Zeit gebraucht. Es haben sich dann für den Transport auch noch befreundete, spanische Tierschutzvereine bei mir gemeldet. So konnte ich langsam damit rechnen den Transporter voll zu bekommen. Die Koordination all dieser vielen Leute machte mir noch manches Kopfzerbrechen und schlaflose Nächte.
Dann kam die Meldung : Montag mittags fahren wir los.! Und am Mittwoch mittags waren die Zwei dann hier in Conil, nur ein Katzensprung von Afrika entfernt. Jörg und Ralf, zwei professionelle Fahrer und Tierfreunde, wurden zu unserem Dream-Team. Wir haben Kalkulationen gemacht über Zeitaufwand, Strecken, aufladen, etc. Für unser Tierheim Kimba, war dies alles etwas zu spät und sie haben deswegen ihre Hundis abgesagt.
Die zwei waren dann noch so fix und legten ab der letzten Aufnahme in Tossa de Mar den Ankunftstermin in Deutschland um 12 Stunden vor. Für unsere norwegisch Pflegemama ein Problem, davon habe ich ja schon berichtet.
Unser Dream-Team hat hier von örtlichen Jägern 5 ausgediente, nicht mehr erwünschte Galgos aufgeladen, eine malinoise-Mischlingshündin und dann ging es 130 km weiter nach San Anton in Villamartin. 16 -Galgos und einen kleinen Mischling, Fortuna, weiter nach Granada, um da 4 weitere Hundis mitzunehmen, dann nach Casas Ibanez 5 weitere Hunde( 2 Galgos), weiter nach Barcelona ( 3 Mischlinge) und dann nach Tossa de Mar 3 Hundis .
Alles zusammen gefasst: Ein Super Transport mit bestens ausgerüstetem Auto und einem superguten Fahrer der sich offenbar mit dem kurzfristig erwählten Beifahrer Ralf gut verstanden hat. Beide tüchtig und leistungsfähig in ihrer tierschützerischen Aufgabe.
Ein zweites Danke an alle Beteiligten in diesem effektiven, und äußerst notwendigen Tierschutz.
Ein Versprechen meinerseits: Wir werden weiterhin an der Basis zu einer Besserung der Verhältnisse hier arbeiten. Bis da etwas vernünftiges zustande kommt, brauchen diese armen Hunde jedoch noch der Unterstützung in Deutschland. Ohne diese, hieße es für viele junge gesunde Freunde des Menschen, in den sicheren Tod zu gehen.
Hier noch ein paar Fotos von geretteten Hundis, realisiert durch diesen Transport:
Cubano
Currito und Saskia Rinia van Nauta
und natürlich unsere Kleine Fortuna
Descarato
Descarato und Olivia ( mitte )
Und zuletzt noch die aufbauende mail von Ralf:
"Hallo an alle Beteiligte des Transportes vom 12.-17.03.2007.
An diesem Transport durfte ich als Beifahrer mitfahren. Der Transport wurde von Rita organisiert und von ETN durchgeführt. Ich war fasziniert mit welchem festen Willen hier Tierschutz durchgeführt wird. Auf diesem Wege möchte ich mich bei allen Beteiligten für ihre Mithilfe bedanken. Dies gilt besonders für die Leute, die auch bereit waren, nachts Tiere ein oder auszuladen.
Meine ganze Hochachtung für Euren Einsatz für die Tiere möchte ich hiermit ausdrücken.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf
Weitere Bilder vom Beladen der Hunde in Villamartin und beim Galguero in Conil
Untermenü